Häufige Fragen zum Thema Hämorrhoiden selbst entfernen
Nein. Es ist nicht empfehlenswert, sich vergrößerte Hämorrhoiden selbst zu entfernen oder aufzustechen. Die Gefahr, dass dabei große Wunden, Entzündungen und andere Erkrankungen entstehen, ist groß und führt — statt der gewünschten Linderung der Symptome — viel eher dazu, dass sich diese verschlimmern und verlängern.
Ein Hämorrhoidalleiden selbst zu behandeln ist nur dann sinnvoll, wenn die Beschwerden leicht sind. Beispielsweise kann der Erkrankung hier mit Salben, Kühlung, Sitzbädern, guter Hygiene und einem gesunden Lebensstil entgegengewirkt beziehungsweise vorgebeugt werden. Bei stärker ausgeprägten Symptomen ist eine umgehende ärtzliche Behandlung und mitunter ein operativer Eingriff nötig.
Solange sich das Hämorrhoidalleiden im Anfangsstadium befindet (also 1. oder 2. Grad), kann man die Hämorrhoiden in den meisten Fällen ohne weiteres selbst zurückschieben. Erst ab höheren Schweregraden (Grad 3 oder Grad 4) sind sie mitunter so angeschwollen, dass ein Zurückschieben oder Wegmassieren nicht mehr möglich ist.1
Kann man Hämorrhoiden selbst entfernen?
Sind Sie von einem Hämorrhoidalleiden betroffen und fragen sich, ob es Möglichkeiten gibt, Hämorrhoiden selbst entfernen zu können?
Grundsätzlich sei an dieser Stelle gesagt: Wenn die Beschwerden der Erkrankung stark ausgeprägt sind und die Hämorrhoiden zum Beispiel bereits aus dem Analkanal austreten — machen Sie umgehend einen Termin bei Ihrem Hausarzt. Dieser steht Ihnen mit seiner Expertise zur Seite oder überweist Sie direkt an einen entsprechenden Facharzt (Proktologe).
Im Rahmen einer individuellen Behandlung bekommen Sie die unangenehmen Symptome in der Regel schnell unter Kontrolle.
In keinem Fall ist es ratsam, selbst Hand anzulegen und die empfindlichen Schleimhäute des Afters zu verletzen beziehungsweise sich die vergrößerten Hämorrhoiden aufzustechen. Insbesondere mit dem Ziel einer Linderung, sorgen Sie dabei nur für das Gegenteil. Schnell entstehen dort mitunter
- tiefe Wunden und Entzündungen,
- die die Symptome nur verschlimmern und
- deren Dauer deutlich verlängern.
Im Speziellen ist es durch einen derartigen Eingriff denkbar, dass sich ein Riss in der Schleimhaut des Afters bildet (Analfissur). Da in diesem Bereich des Körpers einige empfindliche Nerven verlaufen, treten bei Patienten mit einer Analfissur häufig sehr starke und brennende Schmerzen (etwa beim Stuhlgang) auf. Aus diesem Grund versuchen Betroffene häufig den Stuhl so lange wie möglich zurückzuhalten.
Dies führt unter Umständen zu einer übermäßigen Ansammlung an Kot, die den Stuhlgang umso schmerzhafter macht. Darüber hinaus ist es möglich, dass sich der Schließmuskel des Patienten aufgrund der Schmerzen verkrampft und die Beschwerden dadurch zusätzlich verstärkt — eine chronische Verstopfung ist in der Folge denkbar.
Es ist also durchaus gefährlich, Hämorrhoiden selbst zu entfernen, weshalb Sie stets auf eine professionelle ärztliche Behandlung zurückgreifen sollten. Medizinern stehen unter anderem moderne Verfahren und gegebenenfalls auch operative Eingriffe zur Verfügung, um ihren Patienten zu helfen.
Unterstützend gibt es dennoch eine Reihe von schonenden und produktiven Maßnahmen, mit denen Sie ein Hämorrhoidalleiden selbst behandeln und so zu einer Linderung Ihrer Symptome beitragen können.
Hämorrhoiden selbst behandeln: So geht’s!
Liegen bei Ihnen eher leichte Beschwerden eines Hämorrhoidalleidens vor, gibt es eine Reihe von Tipps und Möglichkeiten, diese selbst behandeln und damit abmildern zu können.
Auch durch verschiedene vorbeugende Maßnahmen kann verhindert werden, dass sich das Leiden verschlimmert. Sobald die Symptome aber schwerer sind und häufiger auftreten, sollten Sie sich möglichst zeitnah in ärztliche Behandlung begeben.
Verwenden Sie Salben oder Pasten
In Drogeriemärkten oder Apotheken für gewöhnlich rezeptfrei zu erstehen, lindern spezielle Hämorrhoidenpasten oder -salben mögliche Beschwerden des Hämorrhoidalleidens wie etwa ein Jucken am After. Häufig sind Zink, Panthenol oder pflanzliche Wirkstoffe wie Aloe Vera enthalten.
Wenn Sie sich unsicher sind, welche Salbe für Sie geeignet ist, lassen Sie sich bestenfalls von Ihrem Apotheker individuell beraten. Zur Anwendung tragen Sie die Salbe entweder mit dem Finger oder mithilfe des oftmals beiligenden Applikators auf die entsprechende Hautregion auf. Zur genauen Verwendung sollten Sie sich jedoch am jeweiligen Beipackzettel orientieren.
Manche Salben dienen auch dazu, die Haut um den Analkanal temporär und örtlich zu betäuben — etwa bei stärkeren Schmerzen. Außerdem gibt es auch entzündungshemmende Präparate, die mitunter Kortison enthalten.
Für beide Varianten werden, je nach Konzentration der Wirkstoffe, rezeptfreie aber auch rezeptpflichtige Mittel angeboten und bedürfen daher möglicherweise einer vorangehenden ärztlichen Untersuchung. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Nutzen Sie kühlende Hilfsmittel
Wenn Sie sich kurzfristige Linderung für die Symptome Ihres Hämorrhoidalleidens verschaffen möchten, ist es sinnvoll, auf kühlende Hilfsmittel zurückzugreifen.
So eignet sich beispielsweise ein Waschlappen, den Sie unter kaltes Wasser halten oder ein Küchentuch mit eingewickelten Eiswürfeln (oder einem Kühlpack), um diese vorsichtig in Kontakt mit dem After zu bringen.
Bei der Behandlung von Hämorrhoidalleiden lindert die Kälte nicht nur das Brennen oder den Juckreiz, sie kann zeitweilig auch Schwellungen reduzieren. Langfristig betrachtet stellen diese Maßnahmen jedoch keine Lösung der Beschwerden dar.
Kann man Hämorrhoiden selbst weg massieren oder zurückschieben?
Solange die Hämorrhoidalpolster noch nicht stark ausgeprägt und dementsprechend wenig angeschwollen sind (Hämorrhoiden 1. oder Hämorrhoiden 2. Grades), besteht die Möglichkeit, die Hämorrhoiden selbst wegzumassieren beziehungsweise sie selbst mit dem Finger wieder in den After zurückzuschieben.1 Bei höheren Schweregraden (Hämorrhoiden 3. oder Hämorrhoiden 4. Grades) sind die Hämorrhoidalpolster in der Regel stärker angeschwollen — ein Zurückschieben ist dann unter Umständen nicht mehr möglich. Oftmals sind dann moderne Verfahren zur Behandlung wie beispielsweise operative Eingriffe nötig, um dem Patienten zu helfen.
Lassen Sie sich ein Sitzbad ein
Vor allem bei Symptomen wie Juckreiz oder Brennen eignen sich (kurze) Sitzbäder. Achten Sie darauf, diese nicht übermäßig lange dauern zu lassen (idealerweise nur wenige Minuten), um die Haut nicht zu sehr aufzuweichen und dadurch zu reizen.
Lassen Sie dafür entweder in der Dusche oder Badewanne ein wenig lauwarmes Wasser ein, sodass der Bereich der Hämorrhoiden damit in Berührung kommt. Gegebenenfalls können Sie auch milde Zusätze wie Kamille, Eichenrinde oder Teebaumöl ins Wasser geben.
Vermeiden Sie allerdings Seife oder Badelotionen — diese greifen die empfindliche Haut am After eher an und reizen sie zusätzlich.
Achten Sie auf gute Hygiene
Um zu vermeiden, dass sich über einen längeren Zeiträum Feuchtigkeit oder (Stuhl-) Verunreinigungen in der Region des Afters befinden und diese die dortige Hautregion mitsamt der Hämorrhoiden übermäßig reizen, ist eine gründliche Hygiene sehr wichtig.
Achten Sie also beispielsweise beim Toilettengang besonders darauf, den After sorgfältig zu reinigen. Idealerweise verwenden Sie dazu
- ein Bidet (sofern vorhanden),
- eine Podusche (aus dem Drogeriemarkt),
- einen Waschlappen oder
- leicht angefeuchtetes Toilettenpapier
und tupfen Sie die übrige Feuchtigkeit im Anschluss mit trockenem Papier ab. So reduzieren Sie die Wahrscheinlichkeit, die empfindliche Haut durch übermäßiges Reiben zu verletzen und gewährleisten gleichzeitig eine ausreichende Sauberkeit.
Nicht zum empfehlen sind in diesem Zusammenhang Feuchttücher, da diese oftmals chemische Zusatzstoffe (zum Beispiel Düfte) enthalten und zu weiteren Reizungen oder allergischen Reaktionen führen können.
Pflegen Sie einen gesunden Lebensstil
Ist bereits ein leichtes Hämorrhoidalleiden vorhanden, kann sich vor allem die Ernährung auf den weiteren Verlauf der Beschwerden auswirken.
Essen Sie beispielsweise trotz vorhandener Symptome wenige Ballasstoffe und trinken nicht genug Flüssigkeit — möglicherweise gepaart mit langem Sitzen und wenig Bewegung — kann der Stuhl in der Folge sehr hart sein und beim Toilettengang ist starkes Pressen nötig.
Dies sorgt unter Umständen für eine Verschlechterung der Symptome des Hämorrhoidalleidens .
Besonders vor diesem Hintergrund aber natürlich auch generell empfiehlt es sich, eine ausgewogene Ernährung anzustreben. Essen Sie viele Ballaststoffe (etwa Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte), trinken Sie am Tag mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee und bewegen Sie sich ausreichend.2
Dabei ist es egal, ob Sie zum Beispiel spazieren gehen oder Sport machen. Mit diesen Maßnahmen wird nicht nur der Stuhl weicher und erleichtert dadurch den Toilettengang — in vielen Fällen kann eine gesunde Lebensweise auch zu einer Linderung der Hämorrhoiden-Symptome beitragen.