Häufig gestellte Fragen zu blutenden Hämorrhoiden:


Was tun wenn Hämorrhoiden bluten?

Entfernen Sie zunächst vorsichtig das Hämorrhoiden-Blut, beispielsweise mit einem weichen Tuch. Anschließend können Sie Cremes und Salben auftragen und die Analregion kühlen. Achten Sie unbedingt darauf, die empfindlichen Hämorrhoiden nicht weiter zu reizen: Zum Beispiel sollten Sie beispielsweise beim Toilettengang nicht zu kräftig pressen. Bei starken sowie langanhaltenden Blutungen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

In welchem Stadium können Hämorrhoiden bluten?

Meist platzen Hämorrhoiden (Gefäßpolster am Ausgang des Darms) im fortgeschrittenen Stadium, wenn sie dauerhaft außerhalb des Analkanals liegen.1 Die dünnen Gefäße in den Hämorrhoiden können beispielsweise durch zu festen Stuhl und übermäßiges Pressen beim Toilettengang einreißen und helle Blutungen treten auf.2

Ist es gefährlich, wenn Hämorrhoiden bluten und platzen?

Wenn Hämorrhoiden bluten und platzen, sieht das zwar bedrohlich aus, ist aber meist harmlos. In der Regel handelt es sich um leichte Blutungen, die nach kurzer Zeit wieder abklingen. Maßnahmen wie Kühlen oder das Auftragen einer entsprechenden Creme für Hämorrhoidalleiden kann dabei helfen. Sollte die Blutung nicht von allein nachlassen oder besonders stark sein, suchen Sie am besten einen Arzt auf.

Vergrößerte Hämorrhoiden: Welche Symptome können auftreten?


Nicht immer lassen sich Hämorrhoidalbeschwerden einfach erkennen. Insbesondere im Anfangsstadium zeigen sich häufig keine Symptome. Erst wenn die Gefäßpolster eine gewisse Größe erreichen und vorübergehend beim Stuhlgang nach außen gedrückt werden, kann sich das durch folgende Symptome bemerkbar machen: 

  • Juckreiz 
  • Brennen im Analbereich  
  • Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung  

Bleiben die vergrößerten Hämorrhoiden unbehandelt, können sich diese im weiteren Verlauf verändern und häufiger aus dem After treten. Das bringt meist weitere Beschwerden wie Schmerzen, Nässen und Schleimabgang oder Stuhlreste in der Unterhose mit sich. Das Hämorrhoiden-Gewebe neigt zudem häufiger zu Entzündungen.  

Bei stark fortgeschrittenen Hämorrhoidalleiden (4. Grad) verbleiben die Gefäßpolster dauerhaft vor dem After. Die bisherigen Symptome bleiben erhalten und können beispielsweise noch von Stuhlschmieren begleitet werden, da der Anus nicht mehr richtig abgedichtet ist. Auch kann es zu einem „Platzen“ kommen, wenn die feinen Blutgefäße der Hämorrhoiden reißen. Einen Hinweis darauf liefert Blut am Toilettenpapier oder im Stuhl.  

Warum bluten geplatzte Hämorrhoiden so stark?

Bei Hämorrhoiden handelt es sich um Gefäßpolster im Afterkanal, die die Anusöffnung zusammen mit der Muskulatur nach außen hin verschließen. Das Ganze funktioniert über das An- beziehungsweise Abschwellen der Polster. Dafür sind diese inneren Hämorrhoiden ständig – mal mehr, mal etwas weniger – mit Blut gefüllt.

Bindegewebsschwäche und chronische Verstopfung sind die Hauptursachen für Hämorrhoidalleiden. Durch außerordentliche Druckausübung, beispielsweise während des Stuhlgangs, ist es möglich, dass die gut durchbluteten Schwellkörper platzen (perforieren). Je nach Größe kann dabei wenig bis sehr viel Hämorrhoiden-Blut am Toilettenpapier oder in der Unterwäsche zu finden sein. Mitunter ist sogar tropfender Blutfluss aus dem Anus möglich.

Im Falle von größeren Blutverlusten – beziehungsweise, wenn die Blutungen bei geplatzten Hämorrhoiden nicht nach kurzer Zeit stoppen – suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.

Äußere Hämorrhoiden - was hilft sofort?


Eines vorneweg: Je früher das Hämorrhoidalleiden behandelt wird, desto besser stehen die Chancen, dass sich die Gefäßpolster wieder zurückbilden. Vor allem im Anfangsstadium können Betroffene selbst aktiv werden und folgende Sofortmaßnahmen ergreifen:  

  • Analregion nach jedem Stuhlgang vorsichtig mit lauwarmem Wasser säubern und abtrocknen 
  • Salben und Cremes zur Pflege der geplatzten Hämorrhoiden verwenden 
  • Analregion kühlen, um Schwellungen und Blutungen abzuschwächen 
  • Sitzring verwenden, um die Hämorrhoiden nicht weiter zu reizen 
  • Arzt aufsuchen, entweder an den Hausarzt oder gleich einen Proktologen (Facharzt für Enddarmerkrankungen) wenden 
Infografik zu den 5 Erste-Hilfe-Maßnahmen bei geplatzten Hämorrhoiden.

Lassen Sie im Anschluss die Blutung von einem Proktologen (Mediziner für Erkrankungen des Enddarms) abklären. Um einen Arztbesuch kommen Sie zudem meist auch dann nicht herum, wenn die Hämorrhoiden bereits stark fortgeschritten sind. Dann bilden sich die Gefäßpolster häufig nicht von selbst wieder zurück und müssen ärztlich verkleinert werden. 

Sind Hämorrhoiden gefährlich, wenn sie platzen?

Geplatzte Hämorrhoiden sind sehr schmerzhaft und unangenehm, aber in der Regel kein Grund zur Panik. Trotzdem sind in Ausnahmefällen gefährliche Komplikationen möglich:

  • Blutarmut (Anämie): Vor allem durch die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten treten womöglich ständige oder heftige Blutungen auf. Das zieht unter Umständen eine Blutarmut nach sich, die sich in Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Infektanfälligkeit äußert.
  • Infektionen und Blutvergiftung (Sepsis): Gelangt Stuhl in die Wunden, kann es selten zu Infektionen und einer Blutvergiftung kommen, bei der sich die Entzündung über die Blutbahn ausbreitet.

Lassen Sie es nicht so weit kommen! Sprechen Sie mit einem Mediziner, wenn Ihre Hämorrhoiden bluten beziehungsweise platzen.

Geeignete Salben und Zäpfchen bei Hämorrhoiden

Im ersten Schritt sollten Sie zunächst das Hämorrhoiden-Blut vorsichtig entfernen. Anschließend tragen Sie spezielle Salben auf oder verwenden Sie entsprechende Zäpfchen. Diese enthalten meist pflanzliche Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder Hamamelis, die eine adstringierende (zusammenziehende) und schmerzlindernde Wirkung aufweisen. Viele Mittel enthalten zudem entzündungshemmende Inhaltsstoffe, wodurch Juckreiz und Brennen gelindert werden. 

Betroffene empfinden auch schmerzstillende und kühlende Cremes als sehr wohltuend. Viele Salbenverpackungen liefern direkt einen mit Löchern versehenen Applikator (Plastikaufsatz) mit. Dieser wird auf die Tubenöffnung geschraubt und ermöglich das Einführen in den After. So gelangt die Paste auch wirklich bis zu den innen liegenden Hämorrhoiden. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten, welche Anwendungen für Sie geeignet sind.

Was tun bei Hämorrhoiden? - Kühlen als Erste-Hilfe-Maßnahme

In der Hämorrhoide-Behandlung sorgen oftmals kühle Auflagen für Linderung. Legen Sie hierfür einen Eisbeutel oder ein Coolpack – eingewickelt in ein Tuch, um direkten Kontakt mit der Haut zu vermeiden – auf den After. So lässt sich ein Zusammenziehen der Gefäße erzielen, wodurch das Bluten der geplatzten Hämorrhoiden reduziert wird oder komplett aufhört. Das Tuch sollten Sie immer wieder austauschen und gut waschen, Cremereste und altes Blut können ansonsten zu Infektionen der Wunden führen.

Vergleichen Sie Preise und Verfügbarkeit in Echtzeit!

Zusätzlicher Tipp:

Durch die Verwendung eines Hämorrhoiden-Kissens, bei dem die Schwellpolster in der mittigen Aussparung frei liegen, kommt es zu keinem unmittelbaren Druck. So verhindern Sie, dass beim längeren Sitzen Hämorrhoiden bluten, da sie nicht mehr so leicht aufplatzen.

Hämorrhoidalbeschwerden? Nein, danke! Vorbeugende Maßnahmen und Hausmittel


Verschiedenes Gemüse: Eine ballaststoffreiche Ernährung kann helfen, dass Notfalltipps bei Hämorrhoiden gar nicht erst nötig sind.

Bei Problemen mit Hämorrhoiden ist es wichtig, diese nicht zusätzlichen Reizungen und Belastungen auszusetzen. Folgende Maßnahmen und Hausmittel können Sie sowohl bei akuten Hämorrhoidalbeschwerden als auch vorbeugend anwenden: 

  • Vermeiden Sie grundsätzlich zu starkes Pressen beim Stuhlgang, aber vor allem bei geplatzten Hämorrhoiden. Der dadurch entstehende Druck ist zu groß für das Gewebe im Analbereich.  
  • Zudem sollten Sie auf hartes Toilettenpapier und grobe Wischbewegungen verzichten, die dazu führen können, dass die Wunden immer wieder aufbrechen. Warmes Wasser und Einmalwaschlappen sind optimal für die Reinigung. Beim Abtrocknen tupfen Sie, zum Beispiel mit einem Baumwolltuch, vorsichtig den Analbereich ab.  
  • Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Sie auf eine möglichst ballaststoffreiche Ernährung, unter anderem mit vielen Vollkornprodukten, Gemüse und Obst, achten. Auch ausreichend Flüssigkeit ist wichtig: Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee täglich.3 Diese Maßnahmen können den Stuhlgang weicher machen und Verstopfung verhindern. 
  • Auch ein kräftiger Beckenboden und After kann zur Vorbeugung von vergrößerten Hämorrhoiden beitragen. Und so geht’s: Pressen Sie den Schließmuskel fest zusammen, als ob Sie den Stuhlgang verhindern wollen, und zählen Sie bis zehn. Im Anschluss lassen Sie den Schließmuskel wieder locker. Die Übung wiederholen Sie 30 bis 40 mal – am besten mehrmals täglich.4 
Das interessierte andere Leser:

Miriam Müller Aufgewachsen in einer Familie aus Krankenschwestern und Journalisten, interessierte sich Miriam Müller bereits sehr früh für die Themen Medizin und Medien. Nach verschiedenen Praktika im journalistischen Bereich – unter anderem bei der Deutschen Welle in Washington D.C. – absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Miriam Müller Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen