Häufig gestellte Fragen zu Feigwarzen


Was sind Feigwarzen?

Feigwarzen zählen zu den Viruserkrankungen und werden synonym auch als Feuchtwarzen bzw. Genitalwarzen bezeichnet. Sie gehören zu den am häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten.

Wie entstehen Feigwarzen?

Feigwarzen sind gutartige Hautwucherungen. Sie entstehen durch den humanen Papillomavirus (HPV) und sind hauptsächlich über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragbar, insbesondere beim Geschlechtsverkehr.

Wie sehen Feigwarzen aus?

Feigwarzen sind meist stecknadelkopfgroße Wucherungen im Genital- oder Analbereich. Die Warzen können weiß, rötlich oder bräunlich sein.

Kann ich Virusüberträger sein, auch wenn ich keine sichtbaren Feigwarzen habe?

Ja, bei 10 bis 15 Prozent liegt eine sogenannte stumme (symptomlose) Infektion vor.1

Wie lange dauert es, bis sich Feigwarzen nach einer HPV-Infektion zeigen?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Mitunter beträgt die Inkubationszeit wenige Wochen, in einigen Fällen kann es aber sogar Jahre dauern, bis erste Anzeichen auftreten.1

Wie werden Feigwarzen behandelt?

Die Behandlung erfolgt je nach Anzahl und Größe der Feigwarzen. Bei eher kleinen Exemplaren kommen Cremes und Zäpfchen zum Einsatz. Sind die Warzen größer, kann ein chirurgischer Eingriff nötig sein.

Anale Feigwarzen, Afterwarzen: Viele Bezeichnungen für eine Erkrankung


Es gibt tatsächlich einige Synonyme wie Afterwarzen, anale Kondylome oder Genitalwarzen. Gemeint ist immer eine ansteckende Viruserkrankung, die die Region um den After befällt. Aber auch Penis, Scheide und Gebärmutterhals können von den Feigwarzen (Condylomata acuminata) befallen sein. Verantwortlich dafür ist das Humane Papillomavirus (HPV). Eine Ansteckung erfolgt bei Infektionen im Anogenitalbereich (den After und die Genitalien betreffend) meist durch Vaginal- oder Analsex. Möglich sind in vereinzelten Fällen aber auch eine Übertragung durch Schmierinfektion (beispielsweise in Nassbereichen wie Saunen oder Bädern) oder beim Geburtsvorgang (von der Mutter auf das Kind).

Es gibt über 100 Untertypen1 des Virus, circa 40 davon infizieren in erster Linie die Öffnung am Ende des Verdauungstraktes und der Geschlechtsorgane, meist sind es HPV 6 und 11.3

Es gibt Faktoren, die die Entstehung begünstigen, dazu gehören

  • Immunschwäche wie eine HIV-Infektion,
  • Vorhautverengung (Phimose),
  • ein feuchtes Milieu (beispielsweise bei vermehrtem Scheidenausfluss)
  • viele wechselnde Sexualpartner sowie
  • die Einnahme immunsuppressiver – das heißt das Immunsystem unterdrückender – Medikamente, beispielsweise im Zusammenhang mit einer Krebstherapie.

Kleiner Medizinexkurs zu HPV

HPV-Typen – somit auch die anogenitalen – werden in Hochrisiko- und Niedrigrisikotypen eingeteilt. Zu letzteren gehören auch die für Feigwarzen gängigen Typen 6 und 11.3 Hochrisikotypen wie HPV 16, 18, 31, 45 haben ein gesteigertes Krebsrisiko.3 Das heißt: Besteht eine länger anhaltende (persistierende) Infektion mit Hochrisikotypen, ist das Risiko größer, an bestimmten Krebsarten wie Analkrebs zu erkranken. Hingegen gehen Niedrigrisikotypen nur in seltenen Fällen in bösartige Erkrankungen über.4

Symptome


Meist verläuft die Infektion asymptomatisch, das heißt ohne erkennbare Beschwerden. Erst die sichtbaren Warzen werden bemerkt.

So sehen sie aus:

  • Sie sind hautfarben bis rötlich oder grau-bräunlich.
  • Es gibt wenige Millimeter große Exemplare, die vereinzelt vorkommen.
  • Meistens jedoch treten Genitalwarzen in Vielzahl auf. Da sie zur sogenannten Beetbildung neigen, ergeben sich auch Zusammenschlüsse zu flächenhaften Gruppen.
  • Andere Kondylome wiederum sind mit bloßem Auge schwer erkennbar und flach.

Um letztere nachzuweisen, wird der sogenannte Essigsäure-Test angewandt. Nachdem dreiprozentige Essigsäure für fünf Minuten im Analbereich aufgetragen wurde, verfärben sich die Warzen weiß. Als Nebenwirkung kann ein Brennen an den betupften Stellen auftreten.

Da die Symptome von Feigwarzen und vergrößerten Hämorrhoiden ähnlich sind, besteht Verwechslungsgefahr der beiden proktologischen Krankheitsbilder.

Merkmale gegenübergestellt:

Scroll Table
Feigwarzen Hämorrhoiden
ansteckend janein
Blutungen gelegentlich möglich
Juckreiz oder Brennenmäßig; eher seltenmäßig; eher selten häufig
Schmerzen nein im fortgeschrittenen Stadium

Diagnose


Ob es sich tatsächlich um Feigwarzen oder andere Analbeschwerden handelt, erkennt der Facharzt, ein Proktologe, in der Regel am charakteristischen Hautbefund der Condylomata acuminata.

Gesichert wird der Befund durch eine feingewebliche (histologische) Untersuchung. Der Nachweis von HPV-DNA (Erbgut) oder serologische Verfahren (Antikörpernachweis) gehören jedoch nicht zur Routinediagnostik. Relevant werden solche Schritte nur bei speziellen Fragestellungen, beispielsweise dann, wenn die Feigwarzen bei Kindern auftreten, um dem Verdacht auf sexuellen Missbrauch nachzugehen.6

Feigwarzen behandeln


In erster Linie ist die Wahl der Behandlungsmethode abhängig von der Anzahl und Größe der Feigwarzen. Sind sie kleiner als fünf Millimeter, kommen spezielle Cremes, Lösungen oder Zäpfchen zum Einsatz.5 Die enthaltenen Wirkstoffe lösen eine lokale Entzündung an den behandelten Stellen aus, wodurch die Viren abgetötet werden. Mit einer Anwendung allein ist es leider nicht getan. In der Regel sind mehrere Durchgänge notwendig. Wer Warzen im Genitalbereich medikamentös behandeln lässt, muss sich auf einen Zeitraum von mehreren Wochen einstellen. 6

Bei größeren Warzen wird ein chirurgischer Eingriff empfohlen, auch im After oder Mastdarm liegende Befunde werden operativ entfernt.

Generell gibt es verschiedene Varianten, beispielsweise

  • bei vereinzelten Warzen Kürettage (Abtragung mit dem Messer),
  • bei ausgedehntem Befall Therapie mit CO2-Laser,
  • Elektrokauterisation (Hitze) sowie
  • Kryotherapie (Vereisung der Feigwarzen mit flüssigem Stickstoff).

Suchen Sie das offene Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt: Er klärt Sie umfassend auf, welche Möglichkeiten der Behandlung in Ihrem speziellen Fall in Frage kommen.

Wie lange falle ich nach einer OP in der Arbeit aus?

Das ist von Patient zu Patient verschieden. Während einige bereits am nächsten Tag wieder fit sind, erhalten andere nach einer operativen Behandlung eine Krankschreibung über mehrere Tage.6 Fällt die Entscheidung beispielsweise auf die Laserbehandlung, ist der Patient in der Regel 2 bis 3 Tage arbeitsunfähig.4

Häufiges Wiederauftreten von Genitalwarzen


Obwohl sie behandelt wurden – unabhängig von der gewählten Methode – treten bei Kondylomen nicht selten Rezidive auf, das heißt, die Feigwarzen im Genitalbereich tendieren dazu, wiederzukommen. Der Grund: Das Virus arbeitet sich bis in tiefere Schichten des Gewebes vor und schlummert dort bis zu einem halben Jahr vor sich hin.6

Nach der Zeit der Wundheilung und Nachsorge sollten sich Betroffene daher in regelmäßigen Abständen zur Kontrolle bei einem Arzt vorstellen. Bei Personen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, wie HIV-Patienten, oder wenn ein HPV-Hochrisikotyp diagnostiziert wurde, ist ein zeitlicher Abstand von sechs Monaten sinnvoll.4 Ist dies nicht der Fall, reicht in der Regel ein Zeitraum von 12 Monaten.4

Tipps zum Umgang mit Genitalwarzen

  • Verzichten Sie auf Sex, wenn Sie oder Ihr Partner unter Feigwarzen leidet.
  • Bitten Sie den Partner, sich ebenfalls ärztlich untersuchen zu lassen. Selbst dann, wenn er symptomfrei ist.
  • Unterlassen Sie eine Rasur im Genitalbereich. Wird die Haut beziehungsweise die Warzen bei der Rasur verletzt, können sich die Feigwarzen weiter im Intimbereich ausbreiten.
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Julia Lindert Die Ressortjournalistin Julia Lindert spezialisierte sich während ihres Studiums auf die Themenfelder Medizin und Biowissenschaften. Medizinische Sachverhalte in verständlicher Sprache zu formulieren, ist das, was sie an ihrer Arbeit besonders mag. Ihr Credo in Bezug auf Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten: Nichts beschönigen, aber auch keine unnötigen Ängste schüren. Julia Lindert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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