Kind mit Hämorrhoiden sitzt auf einer Toilette.

Hämorrhoiden bei Kindern: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Selten, aber möglich: Vergrößerte Hämorrhoiden bei Kindern sind selten – meist steckt eine andere Ursache hinter Blut im Stuhl oder Beschwerden beim Toilettengang.
  • Häufigste Auslöser: Verstopfung, ballaststoffarme Ernährung und Bewegungsmangel fördern Druck im Analbereich und damit Hämorrhoiden.
  • Verwechslungsgefahr: In vielen Fällen handelt es sich vor allem bei Kindern um Analfissuren oder einen Analprolaps.
  • Behandlung: Ziel der Behandlung ist es, den Stuhlgang zu normalisieren, etwa durch eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit. In einigen Fällen ist eine unterstützende medizinische Therapie erforderlich.
  • Vorbeugung: Gesunde Ernährung, kindgerechtes Toilettentraining und ausreichende Bewegung helfen vorbeugend gegen Hämorrhoiden.
  • FAQ

Was sind Hämorrhoiden – und wie äußern sie sich bei Kindern?


Hämorrhoiden sind Gefäßpolster im Enddarm, die eine wichtige Rolle für die Feinabdichtung des Afters spielen. Vergrößern sich diese Gefäße, kann es zu Beschwerden wie Juckreiz, Nässen oder Blutungen kommen. Während dies bei Erwachsenen relativ häufig auftreten, sind vergrößerte Hämorrhoiden bei Kindern eine Seltenheit.1 Dennoch sind sie nicht ausgeschlossen – insbesondere dann, wenn ein starker Druck beim Stuhlgang entsteht.

Was kann bei Kindern Hämorrhoiden auslösen?


Ein häufiger Auslöser ist chronische Verstopfung. Diese entsteht meist durch:

  • ballaststoffarme Ernährung (z. B. viel Weißmehl, wenig Obst oder Gemüse)
  • zu wenig Flüssigkeit
  • Bewegungsmangel oder langes Sitzen
  • ungünstige Toilettengewohnheiten (z. B. Stuhlgang unter Zeitdruck, übermäßiges Pressen)

Das starke Pressen beim Toilettengang erhöht den Druck im Enddarm und kann dazu führen, dass die Hämorrhoiden nach außen treten oder anschwellen. Auch Toilettentraining unter Stress oder das bewusste Zurückhalten des Stuhls (etwa aus Angst vor Schmerzen) verstärkt bei Kindern diesen Effekt.

Weitere Ursachen für Beschwerden am After bei Kindern


Nicht jeder Knoten oder jede Rötung am Po ist ein Hämorrhoidalleiden. Weitere mögliche Ursachen sind:

  • Rektumprolaps (hierbei stülpt sich ein Teil des Enddarms durch den After nach außen)
  • Analekzem (Entzündung der Analschleimhaut)
  • Analfissur (Riss in der Analhaut)
  • Polypen oder Fremdkörper
  • selten auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn)

Ein Kinderarzt sollte immer dann hinzugezogen werden, wenn:

  • regelmäßig Blut im Stuhl auftritt
  • ein Knoten sichtbar oder tastbar ist
  • das Kind Schmerzen beim Stuhlgang äußert oder diesen meidet

Analfissur statt Hämorrhoiden – typische Verwechslungsgefahr

Blut im Stuhl oder Schmerzen beim Stuhlgang haben bei Kindern meist eine andere Ursache als Hämorrhoiden: In den meisten Fällen handelt es sich um eine Analfissur – einen kleinen Einriss der empfindlichen Haut rund um den After.1

Analfissuren entstehen oft durch harten Stuhlgang und äußern sich durch:

  • helle Blutauflagerungen auf dem Stuhl oder Toilettenpapier
  • Schmerzen während und nach dem Stuhlgang
  • Vermeidung des Toilettengangs aus Angst

Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind betroffen, da sich ihr Verdauungssystem noch entwickelt. Auch hastiges oder überambitioniertes Toilettentraining kann zu Analfissuren führen.

Behandlung: Was hilft bei Hämorrhoiden im Kindesalter?


Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Beschwerden. In der Regel reichen konservative Maßnahmen aus:

  • Stuhlregulation: Eine ballaststoffreiche Ernährung, Bewegung, ausreichendes Trinken und feste Toilettengewohnheiten helfen, den Stuhl weich zu halten und Druck zu vermeiden.
  • Lokale Pflege: Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde können beruhigend wirken. Spezielle Cremes oder Zäpfchen sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwendet werden.
  • Ärztliche Begleitung: Bei anhaltenden oder starken Beschwerden ist eine medizinische Abklärung notwendig, um die genaue Ursache festzustellen und gegebenenfalls gezielter zu behandeln.

Operative Eingriffe sind bei Kindern äußerst selten und kommen nur in Ausnahmefällen infrage.

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Hämorrhoiden: Wissenswertes für Groß und Klein
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Wie lassen sich Hämorrhoiden bei Kindern vorbeugen?


Vorbeugung beginnt im Alltag. Mit diesen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich senken:

  • ballaststoffreiche Ernährung (z. B. Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte)
  • ausreichend trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Tee
  • viel Bewegung, also draußen spielen, toben, laufen
  • positives Toilettentraining (kein Druck, keine Strafe, feste Zeiten)
  • gute Analhygiene (sanftes Abwischen, möglichst feuchtes Toilettenpapier oder Wasser)

Besonders wichtig: Kinder sollten lernen, dass der Toilettengang etwas Natürliches ist und nicht vermieden werden muss. Ein liebevoller, entspannter Umgang unterstützt diese Entwicklung.

Infografik zur Vorbeugung von Hämorrhoiden bei Kindern mit ballaststoffreicher Ernährung, Toilettentraining, sanfter Analhygiene und genügend Flüssigkeit und Bewegung.

Häufig gestellte Fragen zu Hämorrhoiden bei Kindern


Können Babys schon Hämorrhoiden bekommen?

Sehr selten. Meist handelt es sich um Analfissuren oder harmlose Hautveränderungen. Eine genaue Abklärung durch den Kinderarzt ist sinnvoll.

Was tun bei Blut im Stuhl beim Kind?

Blut im Stuhl sollte immer ärztlich abgeklärt werden – insbesondere wenn es wiederholt auftritt. Oft steckt eine harmlose Ursache wie eine Analfissur dahinter, doch auch andere Erkrankungen sind möglich.

Wie erkenne ich Hämorrhoiden beim Kind?

Typisch sind Juckreiz, Nässen oder kleine Knoten am After. Diese Symptome sind aber unspezifisch und müssen ärztlich beurteilt werden.

Wie kann man Analfissuren beim Kind erkennen?

Analfissuren fallen meist durch kleine Einrisse in der Haut am After auf, die starke Schmerzen beim Stuhlgang und helles Blut auf dem Toilettenpapier verursachen. Ursache ist häufig eine Verstopfung.2

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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