Häufig gestellte Fragen zu Marisken
Marisken, auch bekannt als Analfalten oder perianale Fibrome, sind harmlose Hautfalten am Aftereingang, die primär ohne organische Ursache oder sekundär als Folge anderer Erkrankungen (wie Analvenenthrombosen) entstehen können. Auch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft führen gelegentlich zu Marisken.
Marisken sind meist schmerzfrei und reizlos. Bei Entzündungen können sie jedoch Symptome wie Juckreiz, Brennen, Nässen und leichte Schmierblutungen verursachen.
Marisken müssen in der Regel nicht behandelt werden, außer sie verursachen Beschwerden. Dann ist der Einsatz von Cremes, Salben und Sitzbädern oder, in schweren Fällen, eine operative Entfernung sinnvoll.
Eine gründliche Analhygiene, eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung sind wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung von Marisken.
Marisken sind schmerzlose Hautfalten am äußeren Rand des Anus. Hämorrhoiden hingegen befinden sich innerhalb des Anus, können heraushängen und in fortgeschrittenen Stadien schmerzhaft sein.
Definition: Was sind Marisken?
Marisken, auch bekannt als Analfalten, Analläppchen oder perianale Fibrome, sind gutartige, schmerzfreie Hautläppchen. Sie befinden sich am äußeren Rand des Analausgangs und treten einzeln oder mehrfach auf. Ihre Beschaffenheit ist weich oder derb und sie variieren in der Größe von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern.1
Marisken entstehen entweder primär, sprich ohne organische Ursache, oder sekundär, also in der Folge von Erkrankungen (wie zum Beispiel Analthrombosen oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen).
So häufig sind Marisken:
Ewa 75 Prozent der Frauen und 70 Prozent der Männer entwickeln im Laufe ihres Lebens Marisken. Während sie in jüngeren Jahren meist einzeln auftreten, können es im Alter mehrere Marisken werden.
Marisken bilden sich bei Menschen jeden Alters, auch bei Babys. Frauen entwickeln sie oft im zweiten Lebensjahrzehnt (vor allem aufgrund von Schwangerschaft und Geburt), Männer ab dem 40. Lebensjahr. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Marisken (die Ursachen hierfür sind noch unbekannt).1
Solange Marisken keine Symptome verursachen, sind sie auch nicht behandlungsbedürftig (jedoch stören sie möglicherweise kosmetisch oder erschweren die Analhygiene). Kommt es allerdings zu einer Infektion oder Entzündung der Marisken, können Beschwerden wie Juckreiz und Brennen auftreten. Dann ist unter Umständen auch ein kleiner Eingriff zur Entfernung nötig.
Die Ursachen der Entstehung von Marisken
Es gibt primäre Marisken, für die sich keine organische Ursache finden lässt (idiopathisch), und sekundäre Marisken, die oft infolge anderer Erkrankungen entstehen. Dazu zählen beispielsweise:
- Analvenenthrombose (Knoten aufgrund eines Blutgerinnsels)
- Analfistel (unnatürlicher Verbindungsgang)
- Analfissur (Risse der Analschleimhaut)
- Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (chronisch entzündliche Darmerkrankungen)
Außerdem haben Frauen nicht selten das erste Mal während einer Schwangerschaft mit einer Mariske zu tun. In dieser Zeit ist der Körper – bedingt durch hormonelle Umstellungen – mit einigen Veränderungen konfrontiert. Beispielsweise wird die Analhaut weicher und quillt infolge von Wassereinlagerungen auf. Hinzu kommt: Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto stärker wird auch der Beckenboden durch das zunehmende Gewicht des Kindes belastet. Durch die genannten Faktoren kann sich die Analschleimhaut nach außen verschieben und dort Falten ausbilden. Aber auch eine Geburt gilt durch den hohen Druck und die Überdehnung der Analhaut als potenzielle Ursache.
Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Marisken können sein:
- zu intensive Analhygiene
- enganliegende Unterwäsche
- überdehnte Analschleimhaut (zum Beispiel durch sehr harten Stuhlgang)
- Hämorrhoiden
- Entzündungen durch häufigen, zu dünnen Stuhlgang
Symptome: So erkennen Sie Marisken
Normalerweise verursachen die Hautlappen keine Beschwerden und stellen nur ein kosmetisches oder hygienisches Problem dar. Bei Reizung oder Druck jedoch (etwa durch den unsanften Gebrauch von Toilettenpapier oder beim Pressen während des Toilettengangs), können Marisken auch anschwellen und Knötchen bilden.
Da sich aufgrund der Hautfalten die darunterliegenden Stellen nur schwer sauber halten lassen, wird die Analhygiene durch die Marisken beeinträchtigt. Mitunter treten Infektionen mit Pilzen oder Bakterien auf, die eine Entzündung nach sich ziehen. Diese geht unter Umständen mit folgenden Symptomen einher:
- Juckreiz
- Brennen
- Nässen
- leichte Schmierblutungen
- Hautausschlag
Jedoch müssen nicht zwingend Marisken zu einer Infektion und damit verbundenen Beschwerden geführt haben.
Folgende Analbeschwerden können eine ähnliche Symptomatik aufweisen:
Wie erfolgt die Diagnose von Marisken?
Ein charakteristisches Erscheinungsbild sind die Hautfalten, die sich rund um den Aftereingang anordnen – erfahrene Ärzte (zum Beispiel Proktologen) können Marisken daher meist auf einen Blick identifizieren. Außerdem erfolgt die Diagnose durch Abtasten mit dem Finger und gegebenenfalls eine Afterspiegelung (Untersuchung mit einem Proktoskop). Dabei ist es wichtig, andere Erkrankungen auszuschließen (wie Hämorrhoiden oder anale Feigwarzen). Suchen Sie daher bei Beschwerden im Analbereich immer einen Arzt auf (beispielsweise Ihren Hausarzt oder einen Proktologen).
Therapie von Marisken: Maßnahmen zur Behandlung
Grundsätzlich sind Marisken harmlos und müssen, sofern sie keine Beschwerden verursachen, nicht behandelt werden. Bereiten die Hautfalten am After jedoch Probleme bei der Analhygiene und führen immer wieder zu Entzündungen, kann eine Therapie sinnvoll sein. Neben einer operativen Entfernung eignen sich auch folgende Maßnahmen zur Vorbeugung oder Behandlung:
- Hygienemaßnahmen: Sorgfältige Analhygiene hilft, Reizungen zu vermeiden. Nach jedem Stuhlgang sollte der Bereich mit klarem Wasser (ohne Seife) gereinigt werden. Besonders hilfreich ist hier beispielsweise eine Po-Dusche, ein Bidet oder ein Dusch-WC. Im Anschluss sollten Sie den Analbereich vorsichtig trocken tupfen.
- Salben und Cremes: Reizlindernde Salben oder Cremes (zum Beispiel Zinkpaste) können bei Juckreiz und Brennen Linderung verschaffen. Lassen Sie sich zu geeigneten Produkten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
- Sitzbäder: Warme Sitzbäder mit Eichenrinde, Kamille oder anderen beruhigenden Zusätzen eignen sich, um Entzündungen und Reizungen lindern.
- Vermeidung von Auslösern: Da Marisken oft in Verbindung mit anderen Analleiden auftreten, ist es wichtig, diese Grunderkrankungen zu behandeln und zu vermeiden. Zum Beispiel können Sie Verstopfung durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr vorbeugen.
Eine spontane Rückbildung von Marisken ist zwar prinzipiell möglich, lässt sich aber durch die genannten Maßnahmen nicht beeinflussen.
Operatives Entfernen von Marisken
Bereiten Ihnen die Marisken große Probleme, beispielsweise in Form von Entzündungen, Schmerzen, Einklemmen oder anhaltendem Stuhlschmieren, besteht die Möglichkeit der chirurgischen Mariskenentfernung. In der Regel wird diese ambulant durchgeführt, der Patient muss also keinen stationären Krankenhausaufenthalt einplanen.
So läuft die Marisken-OP ab
- Der Operateur unterspritzt die Mariske mit einem Mittel, das den Schmerz ausschaltet (Lokalanästhetikum).
- Die Mariske wird entweder mit einer sogenannten Hochfrequenz-Diathermieschlinge (heißer Schlingendraht), einem elektrischen Messer oder einer Schere entfernt.
- Die Wunde wird in der Regel nicht vernäht, sondern nur mit einer Kompresse bedeckt. So werden die vielen Keime, die sich in der Analregion befinden, nicht in der Wunde eingeschlossen.
- Insgesamt dauert der Eingriff circa 10 bis 20 Minuten. Bis die Wunde verheilt ist, vergehen nur wenige Tage. Etwa 3 bis 7 Tage sind Betroffene nach einer Marisken-Operation krankgeschrieben.2
Kosten einer Marisken-Entfernung
Bei einer Entfernung der Marisken rein aus ästhetischen Gründen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten von etwa 400 Euro nicht.3 Liegen hingegen Beschwerden und damit eine medizinische Indikation vor, bezahlt die Krankenkasse die gesamte Operation.4
Nebenwirkungen bei einer Marisken-Operation
Obwohl die Prognose einer operativen Marisken-Entfernung sehr gut ist, sollte der Eingriff nicht unterschätzt werden. Im Nachgang sind Blutungen, Hämatome, Wundschmerzen und Schmerzen aufgrund einer erhöhten Hautspannung im behandelten Bereich möglich. Aus diesem Grund verschreibt Ihnen der Arzt für die ersten 5 bis 6 Tage nach der Operation schmerzstillende Medikamente (zum Beispiel Ibuprofen).5
Marisken-Entfernung: Tipps zur Nachsorge
- Verzichten Sie auf Toilettenpapier und duschen Sie den Wundbereich für 2 bis 3 Wochen nach jedem Stuhlgang nur mit klarem, lauwarmem Wasser aus.2 Achten Sie darauf, dass der Wasserstrahl weich ist. Anschließend tupfen Sie die nasse Haut am Gesäß mit einem weichen Baumwolltuch ab, nicht trocken rubbeln!
- Nutzen Sie weder Feuchttücher noch Duschgel oder Desinfektionsmittel (es sei denn, Ihr Arzt hat Ihnen diese verordnet), da deren Inhaltsstoffe die Haut reizen können.
- Führen Sie keine Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Joggen aus und vermeiden Sie lange Autofahrten und Flugreisen, um die Analregion nicht durch Reibung und Schwitzen zu reizen.
- Verzichten Sie die ersten Tage nach der Operation auf Geschlechtsverkehr. Sobald Sie schmerzfrei sind und die Wundheilung fortgeschritten ist, gibt es aber nichts mehr gegen ein aktives Sexualleben einzuwenden.
- Achten Sie darauf, einen weichen Stuhl zu fördern, indem Sie ausreichend trinken (mindestens 1,5 Liter pro Tag) und sich ballaststoffreich ernähren (viel Gemüse und Vollkornprodukte).6
Als unterstützende Maßnahme nach der Mariskenentfernung empfehlen sich zudem Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde, um möglichen Juckreiz zu lindern.
Prävention: So beugen Sie Marisken vor
Um Marisken vorzubeugen, sind verschiedene Maßnahmen in den Bereichen allgemeine Hygiene, Ernährung, Lebensstil sowie spezifische Präventionsmaßnahmen für Risikogruppen zu berücksichtigen.
- Hygiene: Die regelmäßige und gründliche Reinigung nach dem Stuhlgang (bevorzugt mit klarem Wasser), die Verwendung von weichem Toilettenpapier sowie regelmäßige Sitzbäder mit warmem Wasser können Reizungen vermeiden.
- Ernährung: Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten hilft, den Stuhl weich zu halten und Verstopfung vorzubeugen. Zusätzlich ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr notwendig, um den Stuhlgang zu erleichtern.
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Darmgesundheit und kann Verstopfung verhindern. Es ist auch wichtig, langes Sitzen, insbesondere auf harten Oberflächen, zu vermeiden und sich immer wieder zu bewegen.
Diese Präventionsmaßnahmen gelten auch für schwangere Frauen und ältere Menschen, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Marisken aufweisen. Personen mit chronischen Verdauungsstörungen beziehungsweise chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sollten zudem eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um eine geeignete Ernährung und Behandlung zu finden, die Verstopfung und Reizungen im Analbereich minimieren.
Hämorrhoiden oder Marisken? Das ist der Unterschied
Hämorrhoiden oder Marisken – meist kann nur der Arzt eine eindeutige Diagnose stellen und die beiden Analkrankheiten voneinander unterscheiden. Das Besondere: Hämmorrhoidalleiden sind ein Risikofaktor für die Entstehung von Marisken.
Anhand folgender Merkmale gewinnen Sie einen ersten Eindruck, ob es sich um Hämorrhoiden oder Marisken handelt, die fälschlicherweise häufig als „äußere Hämorrhoiden“ bezeichnet werden:
Anhand folgender Merkmale gewinnen Sie einen ersten Eindruck, ob es sich um Hämorrhoiden oder Marisken handelt, die fälschlicherweise häufig als „äußere Hämorrhoiden“ bezeichnet werden:
Marisken | Hämorrhoiden |
liegen außen um den Anus herum | liegen innerhalb des Anus und ragen gegebenenfalls aus ihm heraus |
keine Schmerzen, außer bei Entzündung | im fortgeschrittenen Stadium schmerzhaft beim Stuhlgang |
bluten nur bei Entzündung | Blutungen bei allen Schweregraden möglich |
schwellen beim Pressen nicht an | schwellen beim Pressen an |
Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie Ihr Leiden von einem Mediziner kontrollieren. Nach einer ausführlichen Anamnese (Patientenbefragung) wird der Arzt den betroffenen Bereich routiniert inspizieren und gegebenenfalls von innen sowie außen abtasten. Die proktologische Untersuchung ist schmerzfrei und meist schneller vorüber als gedacht. Scheuen Sie sich also nicht vor einem Arztbesuch. Der Experte hilft Ihnen bei Ihren Beschwerden und kann sie entsprechend lindern.