Keine Zeit, viel zu lesen? Marisken kurz und knapp erklärt.
Es handelt sich meist um weiche Falten am Übergang von analer Schleimhaut zur umgebenden Haut.
Die Hautläppchen unterschiedlicher Größe kommen einzeln oder zu mehreren vor, können aber auch kranzförmig angeordnet sein.
Ja, meist bereiten sie keine Beschwerden.
rimäre Marisken treten ohne erkennbare Ursache mit zunehmendem Alter auf. Sekundären Marisken geht eine proktologische (den Enddarm oder den After betreffende) Erkrankung voraus oder auch eine Operation, beispielsweise infolge eines Hämorrhoidalleidens.
Marisken wachsen generell eher langsam.1
Keine Sorge, Sie sind damit nicht allein. Circa 2 von 3 Menschen haben im Laufe ihres Lebens einmal damit zu tun.1
Ja, wenn sich die Mariske entzündet hat. Beispielsweise Juckreiz, Brennen oder Schmerzen.
Kennen Sie Kissen in Donut-Form? Die Aussparung in der Mitte sorgt für Druckentlastung.
Eine chirurgische Entfernung ist möglich, aber nicht immer nötig.
Sie und Ihr Chef müssen damit rechnen, dass Sie nach der Operation für circa 3 bis 7 Tage arbeitsunfähig sein werden.2Keine Zeit, viel zu lesen? Marisken kurz und knapp erklärt.
Mariske – Definition und Symptome
Marisken treten in unterschiedlicher Größe (von stecknadelgroßen bis hin zu mehreren Zentimeter großen Hautlappen), Form oder Anzahl auf, gelegentlich auch als Kranz um den After herum. Für gewöhnlich bestehen Marisken aus schlaffer Haut.
Sie können aber auch anschwellen und Knötchen bilden, bei
- Reizung oder
- Druck, etwa durch den unsanften Gebrauch von Toilettenpapier oder beim Pressen während des Toilettengangs.
Normalerweise verursachen die Hautlappen keine Beschwerden und stellen nur ein kosmetisches oder hygienisches Problem dar. Da sich aufgrund der Hautfalten die darunterliegenden Stellen nur schwer sauber halten lassen, wird die Analhygiene durch die Marisken beeinträchtigt. Mitunter treten Infektionen mit Pilzen oder Bakterien auf.
Diese gehen mit folgenden Symptomen einher:
- Juckreiz
- Brennen
- Nässen
- eventuell Schmierblutungen in der Unterwäsche oder am Toilettenpapier
Jedoch müssen nicht zwingend Marisken zu einer Infektion und damit verbundenen Beschwerden geführt haben.
Folgende Analbeschwerden können eine ähnliche Symptomatik aufweisen:
Die Ursachen der Entstehung von Marisken
Die genauen Ursachen für die Bildung von Marisken sind unbekannt. Was aber gehäuft beobachtet wird: Die Hautlappen entstehen oft in Verbindung mit anderen Enddarm-Problemen. Dazu zählen beispielsweise:
- Analvenenthrombosen (Knoten aufgrund eines Blutgerinnsels)
- Analfisteln (eitrige Abszesse)
- Analfissuren (Risse der Analschleimhaut)
Frauen haben nicht selten das erste Mal während einer Schwangerschaft mit einer Mariske zu tun. In dieser Zeit ist der Körper – bedingt durch hormonelle Umstellungen – mit einigen Veränderungen konfrontiert. Beispielsweise wird die Analhaut weicher und quillt infolge von Wassereinlagerungen auf. Hinzu kommt: Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto stärker wird auch der Beckenboden durch das zunehmende Gewicht des Kindes belastet. Durch die genannten Faktoren kann sich die Analschleimhaut nach außen verschieben und dort Falten ausbilden. Aber auch bei einer Geburt gilt sehr hoher Druck und dadurch eine Überdehnung der Analhaut als potenzielle Ursache.
Zudem wird eine Verbindung zu häufigem Stuhlgang diskutiert, wie er beispielsweise bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn vorkommt. Tatsächlich treten Marisken überaus oft mit dieser Krankheit auf, allerdings unterscheidet sich die Optik der Hautlappen dann etwas von den „üblichen“ Marisken am After. Sie sind im Fall der Erkrankung des Darms eher bläulich verfärbt und glasig.
Rückbildung und Therapie
Grundsätzlich sind Marisken, die am After auftreten, harmlos und müssen nicht behandelt werden. Die Rückbildung von Marisken ist möglich, tritt allerdings spontan auf und lässt sich nicht beeinflussen.
Da sie keine Schmerzen oder andere Beschwerden bereiten, fallen die Hautveränderungen vielen Patienten nicht auf. Zur sicheren Diagnosestellung und wenn sich die Hautlappen, etwa durch mangelnde Hygiene, entzünden und entsprechende Begleitsymptome auftauchen, empfiehlt es sich, damit zum Arzt zu gehen. In diesem Fall erfolgt meist eine symptomatische Behandlung.
Auf Analhygiene achten!
Reinigen Sie Ihren Analbereich nach dem Stuhlgang sorgfältig mit klarem Wasser. Verwenden Sie dabei keine Seifen oder andere Mittel. Trocknen Sie anschließend alles vorsichtig ab – ohne dabei zu reiben.
Operative Mariskenentfernung
Bereiten Ihnen große Marisken Probleme, beispielsweise in Form anhaltenden Stuhlschmierens, besteht die Möglichkeit der chirurgischen Mariskenentfernung. In der Regel wird diese ambulant durchgeführt, der Patient muss also keinen stationären Krankenhausaufenthalt einplanen.2
So läuft die OP ab
Der Operateur unterspritzt die Mariske mit einem Mittel, das den Schmerz ausschaltet (Lokalanästhetikum), sowie einem gefäßverengenden Wirkstoff. Die Mariske wird entweder mit einer sogenannten Hochfrequenz-Diathermieschlinge (heißer Schlingendraht umfasst Mariske und trennt sie so ab), einem Messer oder einer Schere entfernt. Liegen kreisförmige Marisken vor, ist es wichtig, bei der Operation Hautbrücken bestehen zu lassen. So soll verhindert werden, dass eine kreisförmige, durchgängige Narbe um den After zurückbleibt, die eine Verengung (Stenose) dieses Bereichs verursacht. Dass die Ränder der Wunde vernäht werden, ist bei kleinen Marisken nicht notwendig. Insgesamt dauert der Eingriff circa 10 bis 20 Minuten.2 Bis die Wunde verheilt ist, vergehen 1 bis 3 Wochen.3
Interessant!
Bei kranzförmigen Marisken erfolgt die Entfernung in mehreren OPs.
Dieses Vorgehen
- ermöglicht eine schrittweise Wundheilung,
- beugt starker Narbenbildung mit anschließender Gefäßverengung vor und
- soll – durch großflächige Narben bedingte – Missempfindungen und eine Störung der Abdichtung des Enddarms vermeiden.
Diese Nebenwirkungen können auftreten
Obwohl die Prognose einer operativen Marisken-Entfernung sehr gut ist, sollte der Eingriff nicht unterschätzt werden. Im Nachgang sind Blutungen und Schmerzen aufgrund einer erhöhten Hautspannung in dem Bereich nicht auszuschließen. Aus diesem Grund verschreibt Ihnen der Arzt für die ersten 5 bis 6 Tage nach der Operation schmerzstillende Medikamente.4
Tipps zur Nachsorge
Verzichten Sie auf Toilettenpapier und Feuchttücher zur Reinigung der Wunde. Duschen Sie stattdessen den Wundbereich für 2 bis 3 Wochen nach jedem Stuhlgang nur mit klarem Wasser aus.2 Achten Sie darauf, dass der Wasserstrahl weich ist. Anschließend tupfen Sie die nasse Haut am Gesäß mit einem weichen Baumwolltuch ab, nicht trocken rubbeln!
Als Therapie nach der Mariskenentfernung empfehlen sich zudem Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde, um möglichen Juckreiz zu lindern.
Auch entsprechende Salben können helfen, den Heilungsprozess der Wunde zu unterstützen. Lassen Sie sich ein geeignetes Produkt von Ihrem behandelnden Arzt verschreiben.
Generell als unterstützend bei der Behandlung gilt eine ballaststoffreiche Ernährung, um eine weiche Konsistenz des Stuhls zu erreichen. Gut geeignet ist beispielsweise Weizenkleie, Flohsamenschalen, Vollkornerzeugnisse und Gemüse. Achten Sie bitte auch darauf, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Täglich sollte es 1,5 Liter sein.5
Hämorrhoiden oder Marisken? Das ist der Unterschied
Hämorrhoiden oder Marisken – meist kann nur der Arzt eine eindeutige Diagnose stellen und die beiden Analkrankheiten voneinander unterscheiden. Das Besondere: Marisken können durchaus auch ein Indiz für ein Hämorrhoidalleiden sein. Denn stark vergrößerte Hämorrhoiden, die innerhalb des Anus liegen, werden in einem fortgeschrittenen Stadium beim Stuhlgang nach außen gedrückt, wodurch auch die Analkanalhaut mit hinausgelangt.
Anhand folgender Merkmale gewinnen Sie einen ersten Eindruck, ob es sich um Hämorrhoiden oder Marisken handelt, die fälschlicherweise häufig als „äußere Hämorrhoiden“ bezeichnet werden:
Marisken | Hämorrhoiden | |
Lage | außen um den Anus herum | innerhalb des Anus; große reichen auch bis nach außen |
Schmerzen | nur bei vorliegender Entzündung | in der Regel im fortgeschrittenen Stadium |
Blutung | bei entzündeten Marisken | möglich |
Anschwellen beim Pressen | nein | ja |
Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie Ihr Leiden von einem Mediziner kontrollieren, bevor Sie in Eigenregie beispielsweise mit Salben versuchen, die Symptome wie Juckreiz zu lindern. Nach einer ausführlichen Anamnese (Patientenbefragung) wird der Arzt den betroffenen Bereich routiniert inspizieren und gegebenenfalls von innen sowie außen abtasten. Die proktologische Untersuchung ist schmerzfrei und meist schneller vorüber als gedacht. Scheuen Sie sich also nicht vor einem Arztbesuch. Der Experte hilft Ihnen bei Ihren Beschwerden und kann sie zuordnen sowie lindern. Anschließend erhalten Sie die Diagnose und eine passende Behandlung.