Häufig gestellte Fragen bei Blut im Stuhl


Was bedeutet frisches Blut im Stuhl?

Frisches Blut (erkennbar an der hellroten Farbe) im Stuhl weist auf eine Blutungsquelle im unteren Verdauungstrakt hin. Diese kann viele Ursachen haben und zum Beispiel durch Hämorrhoiden, Analfissuren, Divertikulitis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Polypen, Darmkrebs oder Infektionen verursacht werden. Frisches Blut im Stuhl sollte daher nicht ignoriert und unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Ein Arzt kann nötige Untersuchungen durchführen, um die genaue Ursache festzustellen. Handelt es sich beispielsweise um Hämorrhoiden, kann je nach Schweregrad eine Ernährungsumstellung oder sogar eine Operation nötig sein.

Welche Farbe hat der Stuhl bei Darmkrebs?

Veränderungen in der Stuhlfarbe, wie schwarzer, teerartiger Stuhl, helle oder lehmfarbene Stühle und Blut im oder auf dem Stuhl können Anzeichen für Darmkrebs sein. Diese Veränderungen sollten daher immer ernst genommen und in jedem Fall ärztlich (Hausarzt oder Gastroenterologe) abgeklärt werden, da sie auch auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen können. Ein frühzeitiger Arztbesuch kann helfen, Darmkrebs im frühen Stadium zu erkennen und zu behandeln.

Was bedeutet Blut auf Toilettenpapier, aber nicht im Stuhl?

Wenn Sie Blut auf dem Toilettenpapier, aber nicht im Stuhl bemerken, kann dies verschiedene Gründe haben. Eine häufige Ursache sind Hämorrhoiden. Dabei handelt es sich um geschwollene Blutgefäße im Bereich des Enddarms und des Afters. Diese können gelegentlich bluten und so auch helles Blut auf dem Toilettenpapier hinterlassen. Bei häufigem Auftreten und um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie auch in diesem Fall ärztlichen Rat einholen.

Was tun, wenn Hämorrhoiden bluten?

Wenn Hämorrhoiden bluten, ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Beschwerden (Schmerzen, Juckreiz, Brennen) zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Dazu gehören eine schonende Stuhlentleerung (Pressen vermeiden), ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Auch lokale Salben, Zäpfchen und Medikamente können helfen. Je nach Situation kann eine medizinische Behandlung erforderlich sein, wie beispielsweise die Verödung oder die operative Entfernung der Hämorrhoiden. Ihr Hausarzt oder ein Gastroenterologe kann Ihnen die bestmögliche Behandlung empfehlen.

Kleine Verletzungen der Hämorrhoiden verursachen Blut am After


Im Laufe des Lebens verändern sich die Blutgefäße. Sie leiern aus und transportieren das Blut nicht mehr so gut wie einst. Bei Hämorrhoidalleiden kann zusätzlich starkes Pressen wie beim Stuhlgang (vor allem bei Verstopfung) das Gewebe belasten. In Folge erschlafft und vergrößert es sich. Die Schwellkörper ziehen sich dann während des Stuhlgangs nicht mehr vollständig zusammen. Passiert nun der Kot die Hämorrhoiden, werden sie leicht verletzt, was mitunter zu Blut am After führt. Hin und wieder helles Blut am Toilettenpapier ohne weitere Beschwerden oder Schmerzen ist ein typisches Symptom für Hämorrhoiden ersten Grades. Hämorrhoiden können je nach Ausmaß aber auch folgende Beschwerden auslösen:

Wissenswert: Dies begünstigt eine Vergrößerung der Hämorrhoiden

  • starkes Pressen beim Stuhlgang
  • häufiges Unterdrücken des Stuhldrangs
  • harter Stuhl aufgrund ungesunder Essgewohnheiten
  • überwiegend sitzende Tätigkeiten ohne ausgleichende sportliche Betätigung

Blut im Stuhl kann in verschiedenen Formen auftreten


Helles Blut am Toilettenpapier oder als Auflagerung auf dem Kot deutet immer auf eine Verletzung im letzten Teil des Verdauungstraktes, also im Dickdarm oder Anus, hin. Befindet sich die Quelle der Blutung im Dünndarm, ist das Blut mit dem Stuhl vermischt und dadurch weniger auffällig. Bei Verletzungen im oberen Verdauungstrakt hingegen verfärbt sich das Blut durch den Verdauungsvorgang dunkel und wird klebrig. Dies wird auch als Teerstuhl (Meläna) bezeichnet. 

Ob es sich um frisches Blut am After oder um Blutbeimengungen im Stuhl handelt, sagt allerdings nur etwas über den Ort der Entstehung und nichts über die Ernsthaftigkeit der Verletzung aus. Blutungen können von ungefährlichen Hämorrhoiden ausgehen, aber auch von bösartigen Tumoren.

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Hämorrhoiden: Ein Experte klärt auf
Juckreiz? Blut am Toilettenpapier? Dann ab zum Arzt! Warum, weiß Proktologe Prof. Dr. med. Klaus Günther. Im Interview verrät er alles Wichtige rund um Ursachen, Symptome und Behandlung eines Hämorrhoidalleidens.

Achtung Verwechslungsgefahr!

Lebensmittel wie beispielsweise Rote Beete färben den Stuhl so intensiv ein, dass es aussieht, als befände sich helles Blut am Toilettenpapier. Heidelbeeren, Lakritze und manche Medikamente, wie beispielsweise Kohle- oder Eisentabletten, erzeugen schwarzen Stuhl, der leicht mit Teerstuhl zu verwechseln ist.

Bei Blut am After nach dem Stuhlgang sicherheitshalber immer zum Arzt


Auch wenn helles Blut am Klopapier zunächst kein Grund zur Panik ist, ist es ratsam, bei erneutem Vorkommen einen Arzt zu konsultieren. Mit einer proktologischen Untersuchung des Enddarms lässt sich schnell feststellen, wo die Ursache für das Blut am After liegt. Ein Hämorrhoidalleiden ersten Grades ist zwar von außen noch nicht erkennbar, aber eine Enddarmspiegelung offenbart die Gewebeveränderung. Gegebenenfalls empfiehlt der Arzt eine Spiegelung (Endoskopie) des gesamten Dickdarms. Damit können weitere Erkrankungen wie Tumore ausgeschlossen werden. 

Viele Menschen fürchten sich vor einer proktologischen Untersuchung. Das sollte jedoch niemanden – aus falscher Scham – vom Arztbesuch abhalten. Ganz egal, um welche Art von Erkrankung es sich handelt, je früher sie diagnostiziert und behandelt wird, desto besser. Das gilt auch für Hämorrhoiden.  

Im Anfangsstadium kann es hilfreich sein, auf eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit zu achten, um den Stuhl weicher zu machen. Zudem sollten Sie Ihren Analbereich schonen, indem Sie beim Stuhlgang nur leicht pressen und starke Reibung durch das Toilettenpapier vermeiden. Später können auch Mittel, wie beispielsweise eine Verödung zur Behandlung eingesetzt werden. Bleibt eine Vergrößerung unbehandelt, verschlimmern sich die Beschwerden womöglich.  

Schweregrade von Hämorrhoiden1

  • Grad 1: Die Hämorrhoiden sind vergrößert, aber äußerlich nicht sichtbar und verursachen in der Regel keine Beschwerden.
  • Grad 2: Die Hämorrhoiden sind stärker vergrößert und können beim Stuhlgang oder gelegentlich bei körperlicher Aktivität aus dem After vorfallen, ziehen sich aber von selbst wieder zurück. Hier sind Blutungen aus dem After möglich.
  • Grad 3: Die Hämorrhoiden sind so stark vergrößert, dass sie beim Stuhlgang und bei körperlicher Anstrengung aus dem After vorfallen, sich aber nicht von selbst zurückziehen. Sie können mit den Fingern zurückgeschoben werden. Hier können zudem Beschwerden wie Nässen, Jucken und Schleimabgang auftreten.
  • Grad 4: Bei Grad 4 sind die Hämorrhoiden stark vergrößert und treten ständig aus dem After aus, ohne sich zurückzuziehen. Sie sind von außen sichtbar und können auch einen Teil der Analschleimhaut betreffen, was als Analprolaps bezeichnet wird. Zusätzlich zu Symptomen wie Nässen, Jucken oder Schmerzen aufgrund von Entzündungen, kann auch unkontrolliert Stuhl (Stuhlinkontinenz) austreten.

Differenzialdiagnose bei Blut im Stuhl


Bei der Differenzialdiagnostik von Blut aus dem Darm geht es darum, andere mögliche Ursachen für Blut im Stuhl oder auf dem Toilettenpapier auszuschließen. Diese Unterscheidung ist wichtig, da verschiedene Gesundheitsprobleme ähnliche Symptome wie ein Hämorrhoidalleiden verursachen können. Zu den möglichen Differenzialdiagnosen gehören:1 

  • Analfissuren (kleine Risse in der Haut des Afters, die auch zu Blutungen führen) 
  • Analfisteln (unnatürliche Verbindung zwischen Darm und der Haut um den Anus, als Folge einer Analfissur) 
  • Analekzeme (nässende, brennende und juckende Hautveränderung am After) 
  • Divertikulitis (Entzündung in kleinen Ausstülpungen (Divertikel) der Darmwand) 
  • Darmkrebs  
  • entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa 

Die genaue Differenzialdiagnose ist ein aufwendiger Prozess, der mehrere medizinische Untersuchungen wie diagnostische Tests (Bluttest, Stuhlprobe auf okkultes Blut) und gegebenenfalls bildgebende Verfahren (Darmspiegelung, Röntgen, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) umfassen kann. Daher ist es wichtig, bei rektalem Blut einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Eine frühzeitige Diagnose und Intervention sind entscheidend, um schwerwiegendere Gesundheitsprobleme zu vermeiden. 

Komplikationen durch Blutungen bei Hämorrhoiden


Anhaltende Blutungen, ob rektal oder weiter oben im Darm verursacht, können mit einer Reihe von Risiken und möglichen Folgen verbunden sein. Mögliche Komplikationen sind:  

  • Anämie (Blutarmut): Anhaltende und starke Blutungen verursachen unter Umständen einen erheblichen Blutverlust, was das Risiko einer Anämie erhöht. Anämie ist ein Zustand, bei dem der Körper nicht genügend rote Blutkörperchen hat, um ausreichend Sauerstoff zu transportieren. Dies kann zu Schwäche, Müdigkeit, Schwindel und anderen gesundheitlichen Problemen führen. 
  • Dehydratation: Der Flüssigkeitsverlust durch anhaltende Blutungen kann zu Dehydratation führen. Dies kann sich in Symptomen wie Mundtrockenheit, verminderter Urinausscheidung, Durst und Konzentrationsschwierigkeiten äußern. 
  • Infektionen: Blutungen aus Wunden oder Verletzungen im Darm oder Anus können Eintrittspforten für Krankheitserreger sein. Eine unzureichende Wundversorgung oder mangelnde Hygiene im Bereich des Afters kann zu Infektionen führen. 

Um diese Komplikationen zu minimieren oder zu vermeiden, sollte in jedem Fall ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Nie wieder Blut am Toilettenpapier - das hilft gegen Hämorrhoiden


Im Frühstadium bilden sich vergrößerte Hämorrhoiden noch von selbst zurück, wenn Betroffene zügig Maßnahmen ergreifen. Folgende Anwendungen sind hilfreich:1 

  • Sitzbäder: Sowohl Sitzbäder mit reinem Wasser als auch solche mit Zusätzen wie Kamille oder Teebaumöl können entzündungshemmend wirken. 
  • Salben: Cremes mit Zink, Panthenol oder Aloe Vera können Hautreizungen und Juckreiz lindern. Einige rezeptpflichtige Salbe enthalten zudem Lokalanästhetika zur örtlichen Betäubung. Auch kortisonhaltige Cremes können helfen, diese sollten jedoch nur kurzfristig angewendet werden. 
  • Analtampons und Zäpfchen: Einige Wirkstoffe sind auch in Form von Zäpfchen oder Analtampons erhältlich, obwohl ihre Wirksamkeit bei Hämorrhoidalleiden noch nicht ausreichend belegt ist. 

Für einen dauerhaften Erfolg ist jedoch eine Umstellung der Lebens- und Stuhlgewohnheiten notwendig. Eine ballaststoffreiche Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr machen den Stuhl geschmeidiger. So wird beim Stuhlgang weniger Druck benötigt.

Infografik zeigt wesentliche Punkte eines gesunden Lebensstils, der dabei helfen kann, Beschwerden wie Hämorrhoiden mit Blut im Stuhl zu vermeiden.

Außerdem sinkt die Verletzungsgefahr durch harten Kot, der kleine Verletzungen des Anus verursachen und daher für hellrotes Blut am Toilettenpapier und Schmerzen verantwortlich sein kann. Mehr körperliche Bewegung aktiviert die Durchblutung und strafft die Gefäße, sodass sich die Hämorrhoiden wieder besser zusammenziehen. 

Bei hartnäckigen oder fortgeschrittenen Hämorrhoidalleiden, die nicht auf konservative Behandlungen ansprechen, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Es stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.  

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Blut im Stuhl kann Betroffene auch seelisch belasten


Ein Hämorrhoidalleiden und anhaltendes Blut aus dem Darm können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, da sie zu körperlichem Unbehagen, emotionaler Belastung und sozialer Isolation führen können. 

Menschen, die mit rektalen Blutungen konfrontiert sind, können Ängste und Sorgen um ihre Gesundheit entwickeln. Die Furcht vor schweren Erkrankungen wie Darmkrebs ist weit verbreitet. Es ist wichtig, diese Ängste ernst zu nehmen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Ursache der Blutung abzuklären und gegebenenfalls eine angemessene medizinische Behandlung zu erhalten. Die psychische Belastung kann auch durch Stigmatisierung und Scham verstärkt werden, die mit Blut aus dem Darm und den damit verbundenen Untersuchungen einhergeht. Eine offene Kommunikation mit einem Arzt, dem Sie vertrauen, kann dazu beitragen, diese Ängste zu lindern. Denken Sie immer daran, Sie sind mit dieser Art Beschwerden nicht allein.  

Darüber hinaus ist die emotionale Unterstützung durch Familie und Freunde von großer Bedeutung. Ein offenes und unterstützendes Umfeld kann dazu beitragen, die psychische Belastung zu minimieren und den Betroffenen die Sicherheit geben, die sie benötigen, um mit der Situation besser umzugehen.

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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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